Die Knoblauchsrauke
Im Augenblick blüht sie mit kleinen weißen Blüten am Wegesrand, meist im Halbschatten auf leicht feuchtem, nährstoffreichem Boden. Direkt nach der Samenkeimung im ersten Jahr bildet sich nur eine unauffällige Blattrosette. Erst nach der Winterkälte bildet sich im zweiten Jahr der bis zu 80 cm hohe Blütenstängel, dann entdecken wir sie leicht. Rund um Schömberg findet man sie häufig.
Die Knoblauchsrauke ist wohl unser ältestes heimisches Gewürz. Sie wurde schon vor 4000 Jahren gegessen, jedenfalls fand man entsprechende Reste in Tonscherben an der Ostsee. Früher wurde sie auch medizinisch genutzt, heute kennt man sie eher als Unkraut, das man im Garten heraus rupft. Bevor Sie rupfen – probieren Sie mal. Die zarten Blätter schmecken leicht nach Knoblauch und haben im Körper eine ähnlich wohltuende Wirkung wie Bärlauch, nur schwächer. Man kann wunderbar Pesto oder Kräuterbutter damit machen. Auch am Salat, im Kräuterquark oder als Sandwichfüllung schmecken sie köstlich. Die Blütenstände schmecken etwas würziger, die Samen schmecken senfähnlich und kleben prima auf dem Butterbrot. Die Wurzel schließlich schmeckt nach Meerrettich, ein Genuss mit Crème fraîche verrührt.
Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, lässt man die Pflanzen im Garten häufig stehen und mäht sorgfältig drum herum, damit sie sich aussamen. Die Samen brauchen zur Keimung Kälte, so dass sie normalerweise erst im nächsten Frühling keimen. Die Knoblauchsrauke bietet Futter für Bienen und Schwebfliegen und für die Raupen des Aurorafalters.
Ein Beitrag von Wanderführerin Ortrud Grieb